Ukrainekrieg und Welternährung
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine bringt unermessliches Leid über die Menschen im Land. Die Folgen des Krieges könnten bald global zu spüren sein: Die Sorge um die weltweite Nahrungsversorgung und vor einer Hungersnot wächst. Die Ukraine und Russland gehören zu den größten Exporteuren von Weizen, Sonnenblumenöl, Mais, Gerste und anderen Grundnahrungsmitteln. Durch den Angriffskrieg Russlands und die Plünderung und Zerstörung von Saatgut und Landmaschinen sind Aussaat und Ernte gefährdet und Produktionsausfälle wahrscheinlich. Schäden an Infrastrukturen wie Bahnlinien und Häfen beeinträchtigen Exporte aus der Ukraine. Neben Exportverboten erschweren Sanktionen gegen Russland Ausfuhren von Nahrungsmitteln sowie deren Bezahlung.
Bereits infolge der Corona-Pandemie sind die Preise für Grundnahrungsmittel erheblich gestiegen und haben auch vor dem Hintergrund von Dürren und Kriegen zu einer Welle des Hungers in Afrika geführt. Der Krieg gegen die Ukraine treibt Nahrungs- und Energiepreise zusätzlich in die Höhe und schneidet weitere Menschen in Afrika und Asien vom Zugang zum Nötigsten ab. Auch wegen der Kosten der Pandemie fehlt vielen Ländern die finanzielle Ausstattung, um etwa durch Subventionen auf die Notlage zu reagieren. Steigende Weltmarktpreise verknappen internationale Hilfen.
In einer Online-Veranstaltung wollen wir auf den Ukrainekrieg und seine Auswirkungen auf Versorgungslagen auf den Weltagrarmärkten blicken. Wie wirkt sich der Ukrainekrieg auf die globale Nahrungsmittelversorgung aus? Wo muss mit Hungersnöten gerechnet werden? Wie kann mehr Ernährungssicherheit erreicht werden? Wir laden ein zu Vortrag und Gespräch von und mit dem Agrarökonomen Tinoush Jamali Jaghdani.
Dr. Tinoush Jamali Jaghdani ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Agrarmärkte, Agrarvermarktung und Weltagrarhandel am Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) in Halle/Saale. Seine Arbeitsschwerpunkte beinhalten u.a. Preisvolatilität bei Nahrungsmitteln und Lebensmittel-Lieferketten. Vor seiner Tätigkeit am IAMO war er u.a. für die Weltbank im Iran, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen in der Türkei sowie am Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Georg-August-Universität Göttingen tätig.
Kooperationspartner: Evangelische Akademie Sachsen
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Bitte melden Sie sich bei Kerstin Dreyer unter akademie@evlks.de an.
Die Online-Veranstaltung wird mittels der Videokonferenzsoftware Zoom durchgeführt. Sie können Zoon vorab auf Ihrem Gerät testen. Den Zugangslink übersenden wir Ihnen kurz vor dem Termin per E-Mail.
Für Rückfragen steht Ihnen die Koordinationsstelle der SEBIT gerne zur Verfügung.
Tel: 0351/43837872
E-Mail: sebit@aha-bildung.de