Der marktgerechte Mensch
"Der Marktgerechte Mensch" ist ein Film von unten. Ein Film, der uns alle angeht: "Wenn der Mensch zur Ware wird", geht seine Menschenwürde verloren. Noch vor 20 Jahren waren in Deutschland knapp zwei Drittel der Beschäftigten in einem Vollzeitjob mit Sozialversicherungspflicht. 38% sind es nur noch heute.
Die Filmemacher gehen an die Arbeitsplätze der neuen Modelle des Kapitalismus wie der "Gig-Economy" - der Arbeit auf Abruf. Sie treffen auf Menschen in bisher sicher geglaubten Arbeitsstrukturen an Universitäten oder in langjährigen Arbeitsverhältnissen mittlerer und oberer Leitungspositionen. Und sie beobachten, wie sich die Verschärfung des Wettbewerbs immer stärker auf den Einzelnen verlagert, was Solidarisierung und tragbaren sozialen Beziehungen nur sehr schwer Raum lässt. Depression und Burnout machen Menschen, die an dieser Last und Unsicherheit zerbrechen, das Leben zur Hölle. Selbst dann noch glauben viele, an ihrem Schicksal schuld und ein Einzelfall zu sein.
Doch dieser Wahnsinn ist nicht alternativlos. Der Film stellt Betriebe vor, die nach dem Prinzip des Gemeinwohls wirtschaften, Beschäftigte von Lieferdiensten, die einen Betriebsrat gründen und die Kraft der Solidarität von jungen Menschen, die für einen Systemwandel eintreten. „Der marktgerechte Mensch“ ist ein Film, der die Situation hinterfragt, Mut machen will, sich einzumischen und zusammenzuschließen. Denn ein anderes Leben ist möglich.
Im Anschluss an den Film führen wir ein Gespräch mit den beiden Regisseur*innen - Leslie Franke und Herdolor Lorenz - sowie mit Ulrike Rosemann von Tierra – Eine Welt e.V.. Als Referentin für entwicklungspolitische Bildung beschäftigt sich Ulrike Rosemann seit mehreren Jahren mit den Arbeitsbedingungen in der globalen Textilindustrie und engagiert sich ehrenamtlich in der Kampagne für Saubere Kleidung. Sie ist auch Ansprechpartnerin für die Wanderausstellung „Tuchfühlung – Vom Reinwaschen und Schönfärben“.
Kooperationspartner: Sohland lebt! e. V.
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