Kolumbien - Kohle - Deutschland: Welche Auswirkungen hat unser Energiebedarf auf die indigene Bevölkerung Kolumbiens?

Foto: © Paula Portela – Censat Agua Viva

Von Januar bis September 2022 hat Deutschland annähernd drei Mal so viel Steinkohle aus Kolumbien importiert wie im Vorjahreszeitraum. Angesichts der dramatischen Folgen des Klimawandels und der damit einhergehenden Notwendigkeit zur schnellen und drastischen Reduktion der CO2-Emissionen muss diese Tatsache doch sehr verwundern. Noch größere Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der gegenwärtigen deutschen Energiepolitik kommen auf, wenn man sich vor Augen führt, dass nach wie vor neue Steinkohlekraftwerke in Deutschland errichtet werden – und dies, obwohl Deutschland bereits aus der eigenen Steinkohleförderung ausgestiegen ist. Die hierzulande verfeuerte Steinkohle stammt daher ausschließlich aus Importen – unter anderem aus Kolumbien. Die Kohleförderung in Ländern des Globalen Südens führt dort wiederum häufig zu enormen ökologischen Schäden und sozialen Verwerfungen.

Zu dieser Thematik hatten wir ursprünglich Till Groth als Referenten vorgesehen, doch leider musste er kurzfristig absagen. Alternativ zeigen wir nun eine Dokumentation von Martin Anders. Er reiste 2018 nach Kolumbien und interviewte Felipe Antonio Ustate Pérez, den gewählten Vertreter der Indigenen Bevölkerung, die für die Errichtung des größten lateinamerikanischen Steinkohletabgebaus ihr Zuhause verlassen musste. Pérez berichtet von Korruption, Gewalt und mangelnden Versorgungsmöglichkeiten. Im Anschluss wird uns Martin Anders per Liveschaltung für eine Diskussion zur Verfügung stehen.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Freiberger Agenda 21 e.V. und der AG Umwelt der TU Bergakademie Freiberg

Für Rückfragen steht die Koordinationsstelle der SEBIT gerne zur Verfügung.
Tel: 0351/43837872
E-Mail: sebit@aha-bildung.de

Dokumentation mit Diskussion

Do, 7.12.2023 - 19:00

Schlossplatzquartier der Universität
Prüferstraße
Zimmer SPQ-0302
09599 Freiberg